Abschlussbericht IBA ICC Moot Court 2023/24
Der IBA ICC Moot Court 2023/24 fand am 08.06.2024 für das Team der Heinrich-Heine-Universität seinen Abschluss. Es war ein Jahr, auf welches wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicken. Es ist nicht weit hergeholt zu sagen, dass es für das Team die spannendste Erfahrung im gesamten Studium gewesen sein wird.
Wie oft ergibt sich schon die Gelegenheit, in einem estländischen Gerichtssaal vor Mitgliedern des ICC zu pleaden, einen Nationalpark in Südafrika zu besuchen und zuletzt sein hart erarbeitetes Können in Den Haag vor den Judges unter Beweis zu stellen?
Für das Team war es eine fachliche Entwicklung, die sich in dieser Intensität selten erneut ergeben wird. Das Schreiben des Schriftsatzes in einer Fremdsprache, das Einarbeiten in ein gänzlich fremdes Recht und letztlich das Trainieren rhetorischer Fähigkeiten sorgten für eine beachtliche Lernkurve. Auch das wertvolle Feedback, welches wir von den uns freundlicherweise unterstützenden Kanzleien erhalten konnten, hat viel zur fachlichen Bildung beigetragen.
Neben dem Fachlichen konnten wir uns auch menschlich sehr weiterentwickeln. Dies allen voran durch die Reisen, auf denen wir uns mit Menschen anderer Nationen austauschten, Kulturen lernten und unseren Horizont erweiterten. Die Freundlichkeit, die uns auf diesen Reisen entgegengebracht wurde, sucht dabei ihresgleichen. Ein Empfang mit offenen Armen war sowohl in den Friendly Rounds in Estland als auch in Südafrika für die dortigen Teams selbstverständlich. Neben den vielen Pleadings haben zur Weiterbildung insbesondere das Besuchen wichtiger kultureller Einrichtungen wie des Apartheid-Museums in Johannesburg beigetragen. Trotz vollen Terminplans hat sich oft die Gelegenheit geboten, die Abende bei gemeinsamen Abendessen ruhig ausklingen zu lassen oder auch mal einen Geburtstag zu zelebrieren.
Der krönende Abschluss, der in Den Haag stattfand, verlangte dem Team noch einmal alles ab. Es handelte sich um eine äußerst stressige Woche an der Universität Leiden, wo dieser Zeit zwar eine freundliche, aber auch sehr kompetitive Atmosphäre herrschte. Trotz des Stressfaktors, sich nun final vor den Judges beweisen zu müssen, hat das Team nie den Spaß an der Veranstaltung verloren. Die Nervosität kurz vor den Pleadings wurde nach den ersten gesprochenen Sätzen schnell ersetzt durch die Freude am juristischen Schlagabtausch mit den hochqualifizierten Judges in Den Haag.
Die Erfahrungen, die wir in diesen acht Monaten sammeln konnten, dämpften die schnell abgeklungene Enttäuschung über den knappen Nichteinzug in das Viertelfinale deutlich ab. Was bleibt sind die Erinnerungen an ein unvergessliches Jahr mit einigen Tiefen und besonders vielen Höhen.
Abschließend möchten wir uns bedanken bei Frau Prof. Dr. Anne Schneider als Betreuerin des Projekts sowie all den ideellen und finanziellen Förderern und Unterstützern. Ohne Ihren äußerst wertvollen Beitrag wäre es nicht möglich gewesen, den Studierenden die Teilnahme an dieser lehrreichen Veranstaltung, an die wir uns noch lange und gerne zurückerinnern werden, zu ermöglichen.
Autor: Ferhat Alsac, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Schneider und Moot Court Coach für den Durchgang 2023/24