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Besuch des Deutschen Instituts für Menschenrechte


Montag, 17.30 Uhr

Besuch des Deutschen Instituts für Menschenrechte

von Milka Kovacevic


Am Montagabend erwartete uns schließlich ein spannendes persönliches Gespräch mit der Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, das nahe dem Checkpoint Charlie auf der Zimmerstaße gelegen ist. Der Eingang ist nicht einfach zu finden, denn dieser liegt versteckt in einem Hinterhof. Doch freundlicherweise waren zahlreiche Hinweise an den Hauswänden aufgehängt worden, die uns auf direktem Weg zum Seminarräumen führten. Überraschend ist das unscheinbare Innenleben des Instituts, das durch seine schlichten weißen Flure, die lediglich mit einem blauem Streifen mit dem Aufdruck einzelner Menschenrechte in verschiedenen Sprachen geschmückt sind, umso mehr an Seriosität ausstrahlt.

Es folgte ein herzlicher Empfang der Direktorin: Prof. Dr. Beate Rudolf schüttelte uns allen persönlich die Hand! Prof. Dr. Michael nutzte die Gelegenheit, vor dem Beginn des Vortrages noch einmal darauf hinzuweisen, dass Frau Rudolf als Freundeskreismitglied im Weihnachts-Newsletter von der geplanten Berlin-Fahrt gelesen hatte und unsere Gruppe bereits eingeladen war, noch bevor die Reiseplanungen offiziell begonnen hatten! Wir waren hier also herzlich willkommen.

Nach der netten Begrüßung schilderte uns Prof. Dr. Rudolf sogleich die Arbeit sowie Struktur der Organisation. Als gemeinnütziger Verein ist das Institut politisch unabhängig und handelt aus eigener Initiative. Hierbei ist das Deutsche Institut für Menschenrechte die unabhängige nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands, die sowohl zum Schutz als auch zur Förderung der Menschenrechte beiträgt. Als Organisation setzt es sich dafür ein, dass Menschenrechte bei innen- und außenpolitischen Entscheidungen berücksichtigt und internationale Menschenrechtsabkommen in Deutschland umgesetzt werden. In über 80 Staaten weltweit sind in den letzten zwei Jahrzehnten nationale Institutionen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte entstanden, zum Beispiel auch  in Palästina. Konkret sieht die Arbeit des Instituts so aus: Es berät Parlament, Regierung und Zivilgesellschaft zu Menschenrechtsthemen, veröffentlicht Studien, Stellungnahmen, Positionspapiere und Bildungsmaterialien zu menschenrechtlichen Fragen, organisiert zum Beispiel Fachgespräche, Seminare, Konferenzen, verfasst gutachterliche Stellungnahmen für Gerichte in ausgewählten Fällen und führt schließlich Fortbildungen für Journalisten und –innen, Lehrpersonal, Mitarbeitende in Parlamenten, der Justiz, bei der Polizei und der Bundeswehr durch. Seit 2009 ist das Institut auch mit dem Monitoring der UN- Behindertenrechtskonvention beauftragt. Weitere Aufgaben stellen das Informieren sowie Dokumentieren dar. Die öffentlich zugängliche Bibliothek des Instituts besitzt den in Deutschland größten Bestand an Materialien zur Menschenrechtsbildung. Auch verfügt das Institut über eine umfangreiche Internetpräsenz. Von Jahr zu Jahr arbeiten sehr viele Mitarbeiter an den unterschiedlichen Projekten, wobei auch Referendare stets gern gesehen werden.

Während der anschaulichen Erläuterungen überreicht man uns etliche Präsente, darunter einen Jahresbericht 2012, eine verfassungs-, europa- und völkerrechtliche Analyse der Optionsregelung nach §§ 29/40b Staatsangehörigkeitsgesetz sowie Postkarten über wichtige Themen wie Kinderrechte, eine behindertengerechte Gesellschaft, Menschenrechtsverletzungen deutscher Unternehmen im Ausland sowie Datenschutz. Im Anschluss der umfangreichen Darbietung von Frau Dr. Rudolf stand sie Fragen aus dem Plenum offen gegenüber und beantwortete diese mit Interesse und Geduld. Es war ein lohnenswerter Besuch, zumal man die Chance bekommen hat, die führende Persönlichkeit des Deutschen Instituts für Menschenrechte persönlich kennenzulernen. Ein erneuter Besuch ist also nur zu empfehlen!

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