Bei dieser Lehrveranstaltung handelt es sich um eine Ringvorlesung erfahrener Praktiker*innen des Arbeitsrechts. Sie dient der Vertiefung der arbeitsrechtlichen Kenntnisse, welche die Studierenden in der Pflichtfachvorlesung Arbeitsrecht und vor allem in den Grundmodulen des Schwerpunktbereichs 3 „Arbeit und Unternehmen" erworben haben. Es handelt sich um eine Reihe einzelner Veranstaltungen von Arbeitsrichter*innen, Fachanwält*innen und Verbandsjurist*innen zur praktischen Handhabung arbeitsrechtlicher Fragestellungen wie etwa der Gestaltung von Arbeitsverträgen, der Beratungspraxis von Fachanwält*innen und Verbandsjurist*innen beispielsweise in Bezug auf Kündigungen, Krankheit im Arbeitsverhältnis, Einführung und Gestaltung von Home Office oder des Einsatzes von Leiharbeitnehmer*innen oder anderen Fremdfirmenmitarbeiter*innen im Betrieb.

Diese Vorlesung richtet sich in erster Linie an die Studierenden des Schwerpunktbereichs 3 „Arbeit und Unternehmen". Sie behandelt vor allem das Betriebsverfassungsrecht, also die betriebliche Mitbestimmung nach dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG). Wichtige Themen sind der Geltungsbereich des BetrVG, die Träger der Betriebsverfassung sowie ihre Rechte und Pflichten, die Beteiligungsrechte des Betriebsrats und die allgemeinen Grundsätze sowie die Formen der Zusammenarbeit. Darüber hinaus werden die Schnittbereiche mit dem Tarifrecht wie z. B. das Verhältnis zwischen Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen erörtert.

Gegenstand der Vorlesung sind die Schuldvertragstypen des BGB, insbesondere Miete und Werkvertrag sowie deren systematische und inhaltliche Verknüpfung mit dem Allgemeinen Teil des Schuldrechts.

Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, die Studierenden des Schwerpunktbereichs 3 „Arbeit und Unternehmen“ mit der Analyse höchstrichterlicher Entscheidungen im Arbeitsrecht vertraut zu machen. Inhaltlich vermittelt sie einen Überblick über aktuelle arbeitsrechtliche Problemstellungen. In methodischer Hinsicht vertieft sie die Fähigkeiten, die zur Abfassung einer schriftlichen juristischen Arbeit und zum Halten eines Kurzreferates erforderlich sind, und bereitet damit auch auf die häusliche Arbeit und die mündliche Prüfung vor. Dieses Kolloquium wird, wie in den vergangenen Jahren, wieder von verschiedenen Fachanwält*innen für Arbeitsrecht voraussichtlich in den beteiligten Kanzleien gehalten. In der Einführungsveranstaltung zu Semesterbeginn wird den Studierenden erläutert, wie arbeitsgerichtliche Entscheidungen aufgebaut und in welchen Schritten sie zu analysieren sind. Außerdem erhalten die Studierenden je eine Entscheidung des BAG oder eines LAG, zu der eine ca. 8-10-seitige Besprechung anzufertigen ist. Diese schriftlichen Entscheidungsbesprechungen sind 14 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung in der zweiten Semesterhälfte abzugeben, in welcher die Studierenden je einen 10-minütigen Kurzvortrag halten und sich der Diskussion stellen. Als Feedback werden die Arbeiten und Referate bewertet; diese Benotungen dienen nur der eigenen Orientierung der Studierenden.

Im Wintersemester 2024/2025 veranstalte ich ein Seminar zu aktuellen Entscheidungen zum Arbeitsrecht. Analysiert werden vier aktuelle Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts und zwei LAG-Entscheidungen, denen besondere dogmatische oder praktische Bedeutung zukommt. Folgende Seminarthemen sind vorgesehen:

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1. Schadensersatz wegen Nichtbeschäftigung als Eishockeyspieler und Suspendierung vom Training (BAG v. 29.2.2024 – 8 AZR 359/22)
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2. AGG Hopping – Jurastudent als „Sekretärin” (LAG Hamm v. 5.12.2023 – 6 Sa 896/23)
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3. Annahmeverzug – Leistungswille trotz abgelehnter Prozessbeschäftigung (BAG v. 29.3.2023 – 5 AZR 255/22)
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4. Rückzahlung von Fortbildungskosten – Nichtbestehen einer Prüfung (BAG v. 25.4.2023 – 9 AZR 187/22)
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5. Fristlose Kündigung wegen Äußerungen in privater Chatgruppe – Berechtigte Vertraulichkeitserwartung (BAG v. 24.8.2023 – 2 AZR 17/23)
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6. Verdachtskündigung wegen Arbeitszeitbetrugs (LAG Mecklenburg-Vorpommern v. 28.3.2023 – 5 Sa 128/22)
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Wegen der erforderlichen Vorkenntnisse (Vorlesung Individualarbeitsrecht) richtet sich das Seminar vor allem an Studierende des fünften Fachsemesters. Die sechs Seminarthemen werden jeweils doppelt vergeben, so dass zwölf Studierende teilnehmen können.

Das Seminar wird als Blockseminar voraussichtlich in der zweiten Semesterhälfte in der Juristischen Fakultät oder im Haus der Universität stattfinden.