Vom 14.06.-16.06. fand in Wien das 6. Rechtsvergleichende Deutsch-Österreichische Seminar gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität Graz statt, das Prof. Katharina Lugani seit 2017 gemeinsam mit Prof. Thomas Garber von der Universität Graz veranstaltet und dessen Veranstaltungsort jährlich zwischen Österreich und Deutschland wechseln soll. Gegenstand war heuer das Thema Abstammungsrecht. Zehn österreichische und zehn deutsche Studierende nahmen an dem Seminar teil und bereiteten in Zweiergruppen - jeweils bestehend aus einem österreichischen und einem deutschen Studierenden - gemeinsam verschiedene Themen zum Abstammungsrecht vor. Ihre Ergebnisse stellten die Studierenden in den imposanten Räumlichkeiten des Obersten Gerichtshofs Österreichs in jeweils 30-minütigen Vorträgen mit anschließenden 30-minütigen Diskussionen vor.
Das Seminar startete am 14.06. bei einem gemeinsamen gemütlichen Abendessen. Nachdem am Vormittag des 15.06. eine Einführung in die Thematik stattfand, der verfassungsrechtliche Hintergrund erklärt wurde, Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und verfahrensrechtliche Besonderheiten dargestellt wurden, folge eine interessante Führung durch den Obersten Gerichtshof und die Teilnehmenden durften auf der Dachterrasse mit Blick über Wien zu Mittag essen. Daran schlossen sich spannende Vorträge über die Vaterschaftsanerkennung, die Beseitigung der durch Ehe vermittelten Abstammung und die Vaterschaftsfeststellung an. Der Abend stand sodann zur freien Verfügung.
Der zweite Vortragstag beschäftigte sich mit aktuellen Themen wie der Co-Mutterschaft, der Vaterschaft bei heterologer Insemination nach institutioneller Samenspende und der Sicherung des Informationsrechts des Kindes auf Kenntnis seiner biologischen Abstammung. Das Ende des Seminars bildete eine tiefgehende und spannende Führung durch den Verwaltungsgerichtshof Österreichs.
Es ist ganz herzlich auf Grazer Seite Univ.-Prof. Dr. Thomas Garber und Mag. Bernhard Sommer sowie auf deutscher Seite Svenja Eckert und Mag. Marie-Luise Zirngast für die hervorragende Organisation zu danken.
Ebenfalls danken wir allen weiteren Beteiligten und den engagierten Studierenden, die uns zwei Tage durch das österreichische und deutsche Abstammungsverfahrensrecht führten.
Das 7. Rechtsvergleichende Deutsch-Österreichische Seminar soll im Juni 2024 in Düsseldorf stattfinden. Die Juristische Fakultät der HHU pflegt intensive Beziehungen mit der Universität Graz – so stehen auch die Telders Moot Court Teams der beiden Fakultäten in engem Austausch, es findet jährlich ein Symposium zum internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht statt und es wurde vor kurzem eine Erasmus-Partnerschaft in die Wege geleitet.
